Mercedes E-Klasse Fahrzeuge freie Werkstatt Berlin
Die Mercedes-Benz E-Klasse
Die Mercedes E-Klasse ist eines der populärsten Fahrzeuge in Deutschland und Europa. Auch wenn die Bezeichnungen wie E-Klasse oder G-Klasse erst 1993 offiziell von Mercedes eingeführt wurden, bezeichneten Autofreunde die Modellreihen schon vorab entsprechend. Die Vorgänger-Baureihen werden damit nicht offiziell als E-Klasse bezeichnet.
In Beschreibungen zur Modellreihe wie hier findet jedoch immer wieder eine entsprechende Zuordnung statt, die aber mehr für das bildliche Verständnis genutzt wird.
Von der S-Klasse zur Einführung der E-Klasse
Hauptsächlich dürfte die Bezeichnung wohl von der S-Klasse ausgehen. Denn als solche wurde die Oberklassen-Modellreihe von Mercedes seit langer Zeit von Mercedes-Fahrern und Anhängern benutzt, war es doch ab 1972 mit der Einführung der S-Klasse W 116 schon damals die offizielle Mercedes-Bezeichnung für die „Sonderklasse“.
Vielleicht ist es auf das nachgehängte „E“ in der früher üblichen Modellbezeichnung (beispielsweise Mercedes 200 E zu Mercedes 280 SE) zurückzuführen, dass sich die Bezeichnung E-Klasse bei den gehobenen Mittelklassemodellen von Mercedes etablieren konnte. Offiziell steht das nachgehängte „E“ jedoch für „Einspritzer“. Das offiziell 1993 eingeführte E der E-Klasse steht jedoch – ganz entgegen der sonstigen Mercedes-Tradition für deutsche Benennungen wie „Einspritzer“ für das englische Wort „Executive“.
Die offizielle Bezeichnung E-Klasse
Zum Erscheinen der ersten offiziellen S-Klasse, dem W 116, wurde als Mercedes Mittelklassen-Modell noch der W 114 bzw. W 115 produziert, der auch als Strich-Achter bekannt wurde. Eine direkte Assoziation mit „E-Klasse“ gab es bei diesem Modell noch nicht, obwohl es nachträglich genau dieser Klasse zuzuordnen ist. Bei dessen Nachfolger, dem legendären W 123, verwischen die Bezeichnungen allerdings langsam. Offiziell stellt aber auch der W 123 noch keine E-Klasse dar.
Erst die Baureihe W 124, die ab 1984 zum Verkauf stand, trägt die offizielle Bezeichnung „E-Klasse“. Allerdings nicht schon seit dem Start der Baureihe. Vielmehr wurde die Bezeichnung von Mercedes zusammen mit der zweiten Modellpflege (MoPf) des W 124 eingeführt.
Vieles lässt sich nur interpretieren – leider
Es deutet viel darauf hin, dass sich Mercedes einerseits dazu entschlossen hat, weil diese Bezeichnung umgangssprachlich bereits vorab immer wieder zu hören war. Den letzten Ausschlag dürfte aber die erste Vorstellung der C-Klasse gegebenen haben, die ebenfalls 1993 erschien. Der damalige Vorgänger, der Mercedes 190, ein Modell, das der Mittelklasse unterhalb der E-Klasse (gehobene Mittelklasse) zugeordnet wurde, brauchte wohl noch keine Bezeichnung, da vielleicht noch nicht klar war, ob diese Nische weiter besetzt belieben würde.
Dass es aber mit geringerer Ausstattung ein Buchstabe vor dem E im Alphabet sein musste, wäre konsequentes Umsetzen, um die Modellreihe auch in den Köpfen der Kunden besser verankern zu können. Zwar wird heute immer wieder „Compact“ hinein interpretiert, doch stehen da auch noch die A-Klassen und B-Klassen im Raum.
Die E-Klassen-Baureihen in der Übersicht
Mit der Umbenennung zur E-Klasse findet sich das „E“ auch immer vor der eigentlichen Typbezeichnung, also E 220 oder E 240 Diesel beispielsweise. Seit die Baureihe W 124 in E-Klasse benannt wurde, sind die folgenden Baureihen als E-Klasse erschienen:
- W 124, Limousine, Kombi, Coupe, Cabriolet, 1984 bis 1997, als E-Klasse seit 1993
- W 210, Limousine, Kombi, 1995 bis 2002, als Kombi 1996 bis 2003
- W 211, Limousine, Kombi, Sonderschutzausführung, 2002 bis 2009, als Kombis 2003 bis 2009
- W 212, Limousine, Landversion der Limousine (in China als V 212), Kombi, seit 2009
- W 207, Coupe (C 207), Cabriolet (A 207), als Cabrio seit 2010
Die große Verwirrung: E-Klassen-Coupes oder/und CLK-Klasse
In der oben genannten Aufführung fehlen die CLK-Modelle. Zwar werden sie von Verbrauchern als direkte Nachfolger von Coupes und Cabriolets vom W 124 wahrgenommen. Streng genommen sind sie aber nicht der gehobenen Mittelklasse zuzuordnen, sondern vielmehr zur „nur“ Mittelklasse, da die Ausgangsbasis für den CLK die C-Klassen-Bodengruppe war – was sich auch in der Technik niederschlägt. Optisch deutet der CLK aber eindeutig die dazugehörige E-Klasse an. Daher sind die Cabrios und Coupes wohl auch als eine eigene CLK-Klasse erschienen.
Spätestens seit dem W 212 sind die beiden Ausführungen aber wieder direkt der E-Klasse zugeordnet. Dennoch bilden Sie mit den Bezeichnungen A 207 bzw. C 207 eine eigene, interne Modellreihe.
Mehr oder weniger langlebige Baureihen der E-Klasse
Spätestens seit der „dicken“ S-Klasse W 140 muss Mercedes immer wieder viel Kritik einstecken. Es sei jedoch betont, dass sich diese Kritik gerade in Bezug auf den W 140 inzwischen nahezu neutralisiert hat, da man heute inzwischen anerkennt, wie modern dieses Fahrzeug schon damals war. Vor allem aber die hier inzwischen als letzte echte Mercedes typische Qualität in der Verarbeitung. Allerdings reicht ein Blick Richtung W 140 Nachfolger W 220, zur C-Klasse oder der M-Klasse (dem ML), um festzustellen, dass es Mitte bis Ende der 1990er mit der Verarbeitungsqualität bei Mercedes rapide bergab ging.
Konsequenterweise möchte man meinen, der in diesem Zeitraum fallende W 210 wäre wohl die schlimmste aller S-Klassen. Doch überraschend ist die wohl problematischste E-Klasse deren Nachfolger, der W 211.
Die wohl beste E-Klasse: der W 124
Zu den wirklich begehrtesten E-Klassen gehört unumstritten der W 124. Zwar ließe sich das inzwischen mit dem vorhandenen Youngtimer-Status sowie dem erreichen als Oldtimer der ersten Modelle erklären. Doch die Kritiken zum W 124 fielen schon immer sehr positiv aus – einfach ein grundsolider Benz, der nicht mehr und nicht weniger zu sein verspricht, was er letztendlich ist – ein Mercedes-Benz eben, so wie man die Automobile des Herstellers in der Qualität einschätzt (nicht zuletzt wegen des entsprechenden Preises).
Bei diesen Baureihen kann es haken
Die W-210-E-Klasse hat so gut wie keine technischen Mängel, die auffällig wären. Das, obwohl zu dieser Bauzeit der Wurm in der Produktion anderer Mercedes-Klassen tief drin war. Jedoch war einschränkend die Rostschutzvorsorge nicht allzu gut. Damit – und bei mangelnder nachträglicher Wartung durch den jeweiligen Besitzer – muss man entsprechend die Karosserie im Auge behalten. In der Formensprache wurde die Baureihe mit dem W 210 dynamischer und weniger konservativ.
Der darauffolgende W 211 verschlang enorme Summen in der vierjährigen Entwicklung (2 Milliarden), dennoch fällt das Qualitätsurteil sehr schlecht aus. Entladene Batterien, leckende Kraftstoffleitungen, Elektronikprobleme, Schwierigkeiten bei der Luftklappensteuerung (Klima) sind die wohl am häufigsten genannten Mängel. Allerdings kann beim W 211 gar nichts überraschen.
Das ist auch daran zu erkennen, dass Mercedes zu dieser Zeit in zwei Jahren in Folge die Marktführung der Klasse an Audi abtreten wurde. Inzwischen ist es aber natürlich wieder das meistverkaufte Fahrzeug seiner Klasse – sogar mit Rekordabsatzzahlen.
Der W 212 erfüllt die Qualitätsmaßstäbe einer E-Klasse wieder souverän
Dennoch gibt es auch hier Positives zu vermelden. Mercedes legte sich sofort gewaltig ins Zeug und versuchte sämtliche Schwachstellen bei der ersten Modellpflege 2006 auszumerzen. Das gelang so weit ziemlich erfolgreich, denn seither sind die Mängel wieder in einen durchschnittlichen Rahmen zurückgefallen (zuvor im Vergleich mit Klassenkonkurrenz war die Mängelliste überdurchschnittlich). Zum 2009 neu vorgestellten W 212 wollte Mercedes wieder viel verlorenes Vertrauen wiedergewinnen.
Tatsächlich präsentiert sich die E-Klasse in einer stimmigen und hochwertigen Qualität, Mängel sind eher selten. Dafür hat die aktuelle E-Klasse eine ganze Reihe von Preisen abgeräumt. Das heißt, auch beim Design wurde nichts falsch gemacht. Das ist bemerkenswert, denn schließlich fahren Landwirte die E-Klasse traditionell genauso gerne wie Staatsbedienstete oder Geschäftsleute – also ein sehr breites Portfolio unterschiedlichster Charaktere.
So behält Mercedes Tradition im Auge
Interessant ist bei der aktuellen E-Klasse vor allem, wie sehr man bei Mercedes wieder auf Tradition setzt. Die ausgezogenen hinteren Kotflügel greifen laut Mercedes Stilelemente des 1950er-Pontons auf. 2013 mit der Modellpflege wurden die Frontscheinwerfer nun wieder einteilig und erinnern damit sehr stark an die hochgelobte W-124-E-Klasse. Tatsächlich wird sich die aktuelle Baureihe wohl mindestens auf gleicher Höhe (der Anerkennung) wiederfinden wie schon der W 124.